Blickfeldprojektionen
   
 
Die Blickfeldprojektionen zählen zur Werkgruppe der Projektionsarbeiten.
Während ich bei den Haubenbildern die Welt um mich herum in ihrer Totalität erfasse, geht es mir hier um die ganzheitliche Erfassung des Blickfeldes selbst.

Für die Blickfeldprojektion/Tal befestige ich Acrylglasscheiben an ein Fußballtor. Über einen mehrwöchigen Zeitraum fixiere ich immer wieder meinen Blick durch das Glas hindurch auf einen Punkt in der gegenüberliegenden Landschaft. Unterdessen wandert mein innerer Blick das Blickfeld in seiner Ganzheit ab, so dass ich auch den großen Randbereich erfasse, der nur vage Informationen über die Außenwelt gibt. Das Gesehene halte ich unmittelbar auf der Glasscheibe mit dem Pinsel fest.


 

Blickfeldprojektionsstudie

Mit dem Experiment Blickfeldprojektionsstudie untersuche ich den Zusammenhang zwischen Blick und Erblicktem und seine Auswirkungen auf die Größe des Kopfes im Selbstbild. Dafür mache ich mir die Eigenheit zunutze, dass die Nase mein Blickfeld durchkreuzt.
Zunächst stelle ich mich direkt vor eine Wand, so dass meine Nasenspitze die Wand berührt. Mit Kohle umzeichne ich den Teil der Wand, den ich sehe, und projiziere so die Form meines Blickfeldes. Dabei wird auch der Umriss meiner Nase projiziert.
Ich wiederhole die Blickfeldprojektion, indem ich einen immer größer werdenden Abstand von der Wand einnehme. Mit einem Abstandhalter justiere ich meine Nasenwurzel auf die jeweiligen Abstände 12, 16, 20 und 24 cm.
Mit den größer werdenden Abständen von der Wand vergrößert sich der Ausschnitt, den ich von ihr sehe, so sehr, dass ich die Reichweite meines Armes mit einem langen Stab verlängern muss, an dessen Ende ich die Zeichenkohle und eine blinkende Fahrradlampe befestige. Bei einem Abstand von 24 cm ist das Blickfeld schließlich wandfüllend.
Danach markiere ich auf der Wandzeichnung die Punkte der Nasenwurzel und Nasenspitze und messe die Längen der projizierten Nasenzeichnungen. Die Längen setze ich in Relation zur Größe meiner greifbaren Nase und meines realen Kopfes und errechne so die zur jeweiligen blickprojizierten Nase gehörige Kopfgröße. Je größer der Abstand von der Wand ist, desto größer ist die Nasenlänge und mit ihr die gesamte Kopfgröße. Bei einem Abstand von 24 cm ergibt sich eine Kopfgröße von 118,8 cm.
Daraus folgere ich, dass ein ungehinderter Blick in die Ferne des Horizonts zu einem gigantischen Selbstbild führt.