Ortsbezogene Zeichnungsprojekte
   
 

Während eines einjährigen Arbeitsstipendiums in London 2005/06 knüpfe ich in modifizierter Form an die kartographisch anmutenden frühen Ortsbilder der 80er Jahre an. Dort arbeite ich über viele Monate an der großen Zeichnung des weitläufigen Mile End Parks:

Zunächst vermesse ich das gesamte Gelände mit Fußschritten und erarbeite anhand einer auf einem großen Papier entwickelten Fußschrittskala einen genauen Flächenplan. Auf transportablen Fragmenten des Planes notiere ich akribisch unmittelbar vor Ort meine Beobachtungen. Dabei gerate ich in einen Sog der Miniaturisierung.
Anschließend übertrage ich die Detailstudien in die Einheit der großen Zeichnung, auf der bereits die Fußschrittskala und der Flächenplan entwickelt wurden.
Während die zahllosen Fußgängerperspektiven zu einer Art Vogelperspektive verschmelzen, wird die Parklandschaft in eine freischwebende Monade verwandelt, die nur durch feine Linien noch an die Fußschrittskala gebunden ist.

In Berlin führe ich die in London begonnene Werkgruppe der ortsbezogenen Zeichnungsprojekte weiter. Dabei entstehen jeweils eine Reihe eigenständiger Detailstudienblätter und eine großformatige Zeichnung, von welcher die Plankonzeption ausgeht, und in der alle Informationen vergleichzeitigt werden.